Das Pendelaudion wurde auch Superregenerativschaltung genannt. Es ist die komplizierteste unter den drei Audion- Grundformen: 1) Aktiver Demodulator, 2) Rückkopplungsaudion und 3) Pendelaudion.
Das normale Audion ist im Grunde nur ein verstärkender Demodulator. Entweder mit Gittergleichrichtung. Dann wird in der Röhre die Niederfrequenz verstärkt. Oder mit Anodengleichrichtung, also mit vorheriger HF- Verstärkung in der Audionröhre.
Die größte Verbreitung hatte das Audion mit manuell bedienter Rückkopplung zur Entdämpfung des Schwingkreises. Davon gab es enorm viele Ausführungsformen. Man erreichte so eine bessere Empfindlichkeit und Trennschärfe, die Bedienung wurde aber schwieriger.
Das Pendelaudion hatte eine fest eingestellte Rückkopplung, die das Audion zum Oszillator gemacht hätte, wenn nicht eine Zusatzschaltung die Schwingungen immer gleich nach dem Anschwingen wieder unterbrochen hätte. So pendelte der Arbeitspunkt immer um den optimalen Punkt höchster Empfindlichkeit herum. Die Bandbreite wurde dabei zwar auch verringert, aber leider nicht die gesamte Trennschärfe verbessert. Im Gegenteil: Die Pendelschwingung und ihre Oberwellen mischen sich mit dem Nutzsignal, so daß es Nebenempfangsstellen gibt. Fernempfang kann dadurch gestört werden, aber bei Empfang des Ortssenders kann die schmalere Bandbreite Störungen reduzieren.
Es gab Pendelaudions, die selber Kippschwingungen durch Gittergleichrichtung und großen Ableitwiderstand mit Ladekondensator erzeugten. Und seltener waren solche zu finden, deren Gitterarbeitspunkt von einem separaten Röhrenoszillator mit etwa 20 kHz moduliert wurde. Dazu ein vereinfachtes Bild, das sich weitgehend selbst erklärt:
Prinzipiell ist hier jede übliche Rückkopplungsform im Audion und im Pendeloszillator möglich. Damals hat man im Audion meistens die Rückkopplung mittels einer kleinen Anodenspule bevorzugt, weil sie sich feinfühlig einstellen ließ. Später hat man den hohen mechanischen Aufwand gescheut und versucht, die Zahl der Spulen zu reduzieren.
Die negative Gittervorspannung des Pendelaudions wird so gewählt, daß der Arbeitspunkt im Kennlinienknick liegt. Dann ist die Röhre während der negativen Oszillatorhalbwelle gesperrt.
Wenn die obere Triode in eine Reflexschaltung einbezogen werden soll, kann sie nicht als Audion arbeiten. Denn dem Gitter soll ja eine Niederfrequenzspannung von außen zugeführt werden. Die Pendelentdämpfung kann aber auch bei einem Hochfrequenz- Verstärker nützlich sein. Das Schaltbild unterscheidet sich von dem oben gezeigten nur darin, daß am Ausgang statt des NF-Anteils der HF- Anteil des Anodenstroms am Arbeitswiderstand abfällt. Der Siebkondensator nach Masse muß also entfernt werden. Meist wird der Anodenwiderstand durch eine Drossel oder einen Resonanzkreis ersetzt.