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Sammlung von Datenblättern
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Wie sich die unterschiedliche Entwicklungsstrategie auf die Typnummern auswirkte
Unterschiede gab es nicht nur in der Qualität und Aussagekraft der Datenblätter, sondern auch in der Austauschbarkeit der angebotenen Bauteile. In den USA war ein Wettbewerb entfacht, der bei Elektronenröhren vielleicht schon angestrebt, aber nicht erreicht werden konnte. Auf wenige militärische Typen einigte man sich notgedrungen, aber die meisten Typen brachten die großen Hersteller nach ihren eigenen Typschlüsseln numeriert und mit oft nur minimal abgestuften Eigenschaften heraus. Das lag an der schlechten Reproduzierbarkeit der Fertigung, und daran, dass man für die bei der strengen militärischen Klassifizierung ausgeschiedenen Teile einen Absatzmarkt brauchte.
Die Folge war bei Dioden und Transistoren ein Wust von den Markt überschwemmenden Typen, die sich oft nur geringfügig unterschieden. Im Grunde reichte es aus, in Vergleichslisten den Muttertyp zu finden, der dann als teurer Ersatz für die Tochtertypen dienen konnte. In der Tat erreichten mich relativ wenige Nachfragen zu solchen Bauteilen.
Auch bei ICs gab es militärische Typen mit ihren Ableitungen, aber in viel geringerem Maße. Dort waren die Entwicklungskosten eines neuen Typs viel höher. Ein etwas im Fortschritt zurückgebliebener Hersteller zahlte lieber Lizenzen für einen Nachbau, um bei einem anderen Produkt dann derjenige zu sein, der in Gegenrichtung die Lizenzen einkassieren konnte. Dieses spiegelte sich im Schema vieler Typnummern. Der mittlere Ziffernblock, der bei Transistoren oft nur eine Durchzählung der Entwicklungs- Varianten war und ansonsten uninteressant, wurde bei den ICs zur prägnanten Kennzeichnung einer Funktions- Variante. Bei Operationsverstärkern nahm jeder Hersteller gerne Bezug auf einen von Fairchild: Verbesserter 741, hieß das dann immer, obwohl außer den Anschlüssen nichts passte. Noch besser, wenn man die Ziffern in die eigene Typnummer einbauen konnte. Einigermaßen austauschbare ICs hatten oft dieselben Ziffern und unterschieden sich nur in den Buchstaben davor und dahinter.
Typ- Sortierung der Suchlisten für Datenblätter
Wegen dieser Gegebenheiten legte ich meine Listen so an, dass die Diskreten rein alphanumerisch, aber die ICs unter Vernachlässigung der Präfixe nach Ziffer sortiert sind.
Grenzfälle
Bei der Zuordnung zu ICs oder sonstigen Halbleiter- Bauteilen bin ich nicht
immer einheitlich vorgegangen. Im Zweifel sollten Sie in beiden Listen suchen! Eine grobe
Orientierung: Gehen Sie nach dem ersten Eindruck! Einige Beispiele:
Sogenannte Logik- Transistoren, die wegen ihrer Basisspannungsteiler
eigentlich kleine ICs sind, blieben bei diskreten Halbleitern wegen ihres Mini- SOT- Gehäuses.
Andererseits kam ein dreibeiniges Referenzspannungs- IC zu den ICs,
obwohl es in einem normalen Transistorgehäuse geliefert wird. Denn der Typ-Nummern- Prefix
"LM" wies ihn als Mitglied der bekannten IC- Reihe von National semiconductor Corp aus.