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Sammlung von Datenblättern für diskrete HalbleiterHinweise zum Gebrauch der SammlungAusgabe 2020 mit Änderungen anlässlich der abschließenden Digitalisierung Während meiner ganzen Berufszeit habe ich Datenblätter nicht nur zu den wohl stets interessanteren ICs, sondern auch zu diskreten Halbleiter- Bauteilen gesammelt. Als Handwerkszeug wäre nicht soviel nötig gewesen, denn am Arbeitsplatz stand mir eine noch vollständigere Bibliothek von Veröffentlichungen der Hersteller zur Verfügung. Was dort durch Neuausgaben ersetzt wurde, wanderte nicht zum Altpapier, sondern in meine Privatsammlung. Diese war dann für die Diskreten deutlich weniger aktuell als bei den kurzlebigen IC- Entwicklungen. Wo es gleichzeitig im Bereich von Mikrowellen und Leistungs-Elektronik noch rasche Fortschritte gab, waren diese zu weit weg von meinem Berufs- und Hobby- Bedarf und wurden vernachlässigt. 1995 beschloss ich, künftig keine neu hinzukommenden Datenblätter mehr zu sammeln, sondern nur noch die alten zu vervollständigen. |
Eine Kombination aus Altbestand und Verweisen auf etwas aktuellere Datenbücher.
Meine Sammlung von Datenblättern von Dioden, Transistoren, Thyristoren usw. war also
immer deutlich hinter dem aktuellen Stand zurück. Der Anteil von Unterlagen, die als
"vorläufig" oder als Ankündigung gekennzeichnet sind, ist höher als im Kapitel ICs.
Daher ist diese Sammlung für verbindliche und exakte Auskünfte noch weniger geeignet. Im
Vordergrund stand daher schon lange die Historie. Nicht der letzte Stand eines Datenblattes ist dabei der
wichtigste, sondern der erste, oder gar die noch fragmentarische Ankündigung. So machte ich bei den
Diskreten aus der Not eine Tugend.
In meinen ersten Berufsjahren war ich noch so naiv zu glauben, ein Pro-Elektron-Typ BC107C oder ein Typ wie 2N2219A sei bei allen Herstellern gleich. Aus Platzmangel zerriss ich die Datenbücher und war mit einem einzigen Blatt pro Typ in meiner Kartei zufrieden. Als ich dies als Fehler erkannte und auch mehr Platz hatte, sammelte ich neuere Ausgaben wenigstens als Datenbücher. Damit wurden die Listen wichtiger als die Kartei und waren der Anlass, einen DOS-PC mit dbase- Datenbank anzuschaffen. Bei Standard- Bauteilen, von mehreren Herstellern über Jahre geliefert, kam der Wunsch hinzu, möglichst viele Ausgaben vergleichen zu können.
In dieser Beziehung gab es in den 1970-er und Anfang 1980-er Jahren viel zu sammeln. Damals kam eine neue Mode von Datenbüchern auf, in denen wie in Übersichtslisten der Eindruck erweckt werden sollte, man könne aus dem Arsenal verschiedener Chips mit den genormten und hinzukommenden neuen Gehäusen fast jeden gewünschten Typ der Konkurrenz herstellen. Das waren in den USA die Jahre des Wettrennens um die längsten Preis- und Lagerlisten. Die Japaner folgten. Aber die Mode verpuffte. Einzel- Datenblätter gab es dann nur noch zu neuen Technologien. Ebenso einige spezielle Datenbücher, und dann die ersten digitalen Ausgaben auf CD-ROM.
Ich hoffte jetzt, dass ich mir viel Scann- Arbeit sparen kann, wenn ich zuerst die im Internet frei zugänglichen Datenbücher auswerte. Ich fand in der Tat manchmal sogar exakt dieselbe Ausgabe, die ich im Regal stehen hatte, und oft eine ähnliche. In meinen Typnummern- Listen brauchte ich die Zeilen nur um Buchtitel, Link und Seiten-Nummer zu ergänzen. Leider waren die Internet- Archive sehr ungleichmäß bestückt.
Manche Hersteller hatten recht früh damit begonnen, ihre Datenblätter digital zu erstellen.Zuerst nur intern und für die Druckerei, später auch auf CD-ROM. Leider oft mit Formaten, die sich nicht durchsetzten, später nicht Internet- tauglich waren. Amerikanische nutzten früh das Internet mit eigenen Auftritten, z.B. setzte Texas-Instruments eine Marke mit einer umfangreichen Sammlung einzelner Datenblättern mit zugehöriger eigener Suchmaschine. Computer und Internet ließen dicke Datenbücher unpraktisch erscheinen, zumindest für Neuheiten, die ich ab 1995 aber sowieso nicht mehr sammelte.
Erst als es möglich wurde, viele hundert Seiten als einzelne Buch- PDF zu erstellen, begannen Archive damit, den Altbestand zu scannen. Nicht alle Hersteller ließen das zu, denn einige verdienten auch mit dem Verkauf ihrer Datenbücher, z.B. Sony. Überwiegend war aber wohl eher die folgende weit verbreitete Einstellung daran schuld: Unsere Halbleiter sind zu modern für ein Archiv, und wir liefern auch noch viele altbewährte Teile. Was wir aber nicht mehr liefern, dafür gibt es auch keine Information mehr. Nun, das kann jeder Hersteller selbst bestimmen...
Es gab noch viele weitere Gründe für das Verschwinden des Informations- Nachschubs. Der mich am schmerzlichsten betreffende: Mein Arbeitsplatz hatte mir schon in den 1970-er Jahren den Zugang zu japanischen Transistoren und Dioden eröffnet. Deren Datenblätter hatten Texte in japanischer Schrift. Wir waren alle angewiesen auf damals noch seltene Übersetzungen ins Englische und die Mithilfe einer von einem Deutschen geleiteten japanischen Exportfirma, über die wir Serien von Geräten und die Ersatzteile dafür bezogen. So ging das rund zehn Jahre. Die Ausweitung des Japan- Exports erreichte erst nach der Zeit der diskreten Halbleiterbauteile ihren Höhepunkt mit digitalen ICs, womit wir nichts zu tun hatten. Zu englischen Transistorbüchern japanischer Hersteller konnte ich fast nichts im Internet finden. In einer späteren Aktion will ich nach solchen mit japanischer Schrift suchen, denn was ich hier noch auf Papier liegen habe, ist meistens auch nur japanisch. Bilder, Diagramme und Zahlenwerte mit Einheiten sind zum Glück weitgehend international. Diese zu scannen, würde ich mir gerne sparen. Auf Anfrage per email könnte ich es in wichtigen Fällen hoffentlich noch einige Jahre tun.
Ich musste also einen Schlusspunkt setzen: Jetzt nur noch den Rest (ohne die japanischen) scannen,
wohl wissend, dass Typen dabei sind, zu denen ich nur historische Stände anbieten kann, obwohl
ich mit längerer Suche doch aktuellere im Internet hätte finden können. Umgekehrt gibt
es sicher echt historisch Wertvolles im Internet, das an mir unbemerkt vorbeigesegelt ist.
Aber die verbliebenen Einzelblatt- Anbieter sollen auch ihre Daseinsberechtigung behalten.
Wichtige Anmerkungen zu den von mir gescannten historischen Datenblättern und Lückenfüllern aus meiner Sammlung.
Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Datenblätter einen zu frühen und nicht mehr aktuellen Stand darstellen, ist höher als bei anderen Internet- Quellen, wie oben und schon auf meinen allgemeinen Seiten mehrfach begründet. Wer mangels Alternativen trotzdem auf diesen Daten aufbauen muss, sollte bei Grenzwerten besonders viel Sicherheit einplanen.
Eine Nutzung dieser hier zu findenden Daten in Zusammenhang mit kritischen und
kommerziellen Anwendungen ist allerdings auch wegen der Haftungs- Rechtslage riskant. Ein aus dem Zusammenhang
gerissenes Datenblatt ist kein Dokument, auf das man sich berufen kann. Selbst wenn die Hersteller-
Firma zu lesen ist, aber kein copyright- oder ähnlicher Vermerk mit Datum, muss man davon
ausgehen, dass diese Seiten aus Hersteller- Veröffentlichungen stammen, die in ihrer Gesamtheit
mit solchen Schutzvermerken versehen sind. Auf der sicheren Seite ist man nur, solange alles Verhalten,
alle Handlungen keine finanziellen oder sonstwie juristischen Auswirkungen haben. Oft vereinfacht als
'nicht kommerziell nutzbar' zusammengefasst. Erlaubt ist also nicht viel mehr als ein Sammler- Hobby als
Selbstzweck, also ohne Einkünfte, auch nicht durch Werbung auf einer Homepage. Weiter eingeschränkt
eine private Nutzung der Daten, z.B. bei der Reparatur seines eigenen Altgerätes, denn dabei muss
man z.B. Sicherheitsvorschriften zum Personenschutz kennen und einhalten. Erlaubt ist schließlich die
nicht praktisch sondern primär theoretisch ausgerichtete Nutzung der Datenblätter für die
Ausbildung und im Rahmen historischer Betätigung, vielleicht in fernerer Zukunft sogar zur
technikgeschichtlichen Forschung. Das wäre mal eine positive Sicht auf das Sprichwort:
'Das Internet vergisst nichts'.
Meine Gesamtliste lebt weiter
Als zum Schluss in den Typlisten die Zeilen mit Buchlinks deutlich in der Überzahl waren, reifte
mein Entschluss, nicht nur die Zeilen mit den selbst gescannten Datenblättern in meinem Angebot
zu belassen, sondern weiterhin die Gesamtliste anzubieten. Trotz des geringen Eigenanteils. Aber
zusammen mit einem Vorschlag, wie sich jeder Interessierte solch eine diskrete Halbleiter-
Bibliothek aus dem Internet zusammenstellen kann. Was bei den ICs wegen der Fülle noch
undenkbar war, kam hier in Reichweite.
Der Vorteil einer offline- Bibliothek:
Niemand weiß, wie es mit dem Internet weitergeht. Die Kommerzialisierung
treibt immer krassere Blüten. Immer weniger Inhalte bleiben gratis. Die Anbieter
der verwendeten Datenbücher könnten gezwungen sein, Schutzgebühren
zu verlangen. Die jeweilige Auslegung des copyrights bringt zusätzliche Unsicherheiten.
Bei den von mir favorisierten uralt- Bauteilen vielleicht weniger, aber in den Internet- Archiven
gibt es auch viele jüngere digitalisierte Dokumente. Diese könnten durchaus alles in Gefahr
bringen, wenn den Archiven eine differenzierte Behandlung zu umständlich wird. Und drittens
scheint zur Zeit die Nutzung des Internets so schnell zuzunehmen, dass man wegen der gegenseitigen
Behinderungen froh ist über jede Aufgabe, die man offline erledigen kann. Mit Inhalten
von der eigenen Festplatte.
Der Nachteil:
Das Anlegen der Bibliothek braucht je nach Ausrüstung einige Zeit. Meine Listen haben Sie
schnell auf Ihrer Festplatte, aber die Dauer des Herunterladens ganzer Bücher sollte man nicht
unterschätzen. Natürlich kann man es bei jedem Bedarf auch einzeln durchführen. Viele haben
ihren Browser so eingestellt, dass .PDF- Dateien direkt dargestellt werden, ohne dass sie
abgespeichert werden. Bei seltenem Bedarf verständlich.
Mehr Details zur Nutzung der verlinkten Bücher online im Internet oder zum
Download für künftige offline- Anwendung gibt es auf der Adressenliste:
Buchlinks Diskrete, mit Anleitungen
zum Aufbau einer Bibliothek